Der Abfallwirtschaftsverband Isar-Inn (AWV Isar-Inn), ist als öffentlich rechtlicher Entsorgungsträger (ÖrE) für die Landkreise Rottal-Inn und Dingolfing-Landau zuständig und wurde 1975 als Zweckverband Abfallbeseitigung Isar-Inn gegründet. Gleichzeitig erfolgte die Inbetriebnahme der Hausmülldeponie Malgersdorf. Die Fläche des Verbandsgebietes beträgt 2159 km², bei ca. 220 000 Einwohnern in 46 Gemeinden ist die Bevölkerungsdichte mit ca. 100 Einwohnern pro km² relativ gering.
Das politische Entscheidungsgremium des Abfallwirtschaftsverbandes Isar-Inn ist die Verbandsversammlung. Sie besteht aus 10 Verbandsräten, diese setzen sich aus den Landräten und jeweils 4 Kreisräten der Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn zusammen. Die Mitglieder der Verbandsversammlung werden nach jeder Kommunalwahl von den Kreistagen neu bestimmt.
Zurzeit sind folgende Verbandsräte bestellt:
- Landrat Michael Fahmüller (Verbandsvorsitzender)
- Landrat Werner Bumeder (Stv. Verbandsvorsitzender)
- Kreisrat Willibald Galleitner (Rottal-Inn)
- Kreisrat Dr. Franz Lichtnecker (Rottal-Inn)
- Kreisrat Tobias Hanig (Rottal-Inn)
- Kreisrat Georg Riedl (Rottal-Inn)
- Kreisrat Peter Rauscher (Dingolfing-Landau)
- Kreisrat Hans Peer (Dingolfing-Landau)
- Kreisrat Andreas Schlag (Dingolfing-Landau)
- Kreisrat Herbert Sporrer (Dingolfing-Landau)
Mit der Namensänderung des “Zweckverbandes Abfallbeseitigung” in “Abfallwirtschaftsverband Isar-Inn” wurde 1990 ein grundlegend neues Abfallwirtschaftskonzept erstellt. Den gesetzlichen Vorgaben entsprechend organisierte man u.a. auch eine Abteilung “Abfallberatung”.
Die Prinzipien für die Abfallwirtschaftspolitik des AWV lauten:
- Abfall vermeiden
- Vorbereitung zur Wiederverwendung
- Recycling
- Sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung
- Beseitigung
Seit 1990 wurden insgesamt ca. 50 Millionen € in eine moderne Abfallwirtschaft investiert.
Zu nennen wären hier z.B.:
- 35 Wertstoffhöfe und 4 Wertstoffinseln
- 29 Kompostplätze
- 190 Depotcontainerstandorte
- Einführung der Biotonne
- Sanierung der Deponie Malgersdorf
- Neubau der Deponiekläranlage
- Einführung der Papiertonne
- Umstellung auf kostenlose Leihgefäße
- Zustellung und Abholung von Restmüll,- Bio und Papiertonnen
Im Jahre 1992 schloss der AWV Isar-Inn mit der Dualen System Deutschland GmbH einen Leistungsvertrag, der die Sammlung und Verwertung der Verkaufsverpackungen mit dem ‘Grünen Punkt’ über die Wertstoffhöfe und die dezentralen Glas-, Papier- und Dosencontainer regelte. Zwischenzeitlich bestehen Vereinbarungen mit 10 Dualen Systemen. Die Erfassung der Verkaufsverpackungen über die Wertstoffhöfe im so genannten Bringsystem war bis Ende 2020 vertraglich geregelt.
Die Verbandsversammlung hat im Jahre 2018 entschieden, ab 01.01.2021 Verkaufsverpackungen nicht mehr im Bringsystem über die Wertstoffhöfe zu erfassen, sondern ein Holsystem für Verkaufsverpackungen einzuführen. Seit 2021 werden die Verkaufsverpackungen über die Gelbe Tonne erfasst.
Mit der Inbetriebnahme des Müllheizkraftwerkes Burgkirchen im Jahre 1994, welches mit seiner Rauchgasreinigung die strengen gesetzlichen Grenzwerte deutlich unterschreitet, wurde ein wesentlicher Bestandteil des Abfallwirtschaftskonzeptes umgesetzt und die Ablagerung unbehandelter bzw. nicht-inerter Abfälle auf der Deponie Malgersdorf eingestellt.
1997 führte der AWV die Biotonne flächendeckend im Verbandsgebiet ein. In geschlossenen Kreisläufen werden mit Hilfe des Vergärungsverfahrens aus Bioabfällen wertvoller Dünger und Energie in Form von Strom und Wärme erzeugt. Bei einer Anschlussquote von ca. 38 % an die Biotonne werden jährlich knapp 10.000 t Biomüll vergärt.
Um eine massive Erhöhung der Hausmüllgebühren zu verhindern und auch die nicht-privaten Abfallerzeuger an den Vorhaltekosten der Abfallbeseitigung zu beteiligen, hat der AWV im Jahre 1999 sein Gebührensystem auf Grund- und Leistungsgebühren umgestellt. Die Abfallgebühren konnten damit bis 2006 stabil gehalten werden. Zum 01.01.2007 wurden die Gebühren dann im Mittel um 16% gesenkt. Eine weitere Gebührensenkung erfolgte zum 01.07.2010 um rund 20%. Zum dritten Mal in Folge wurden die Gebühren ab 01.10.2012 wiederum deutlich gesenkt.
Seit 2002 ist der Abfallwirtschaftsverband mit seinen Wertstoffhöfen und der Deponie Malgersdorf als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. In jährlich wiederkehrenden Audits wird dabei der Betrieb der verschiedenen Anlagen laufend überwacht und optimiert.
In 2008 wurde die gebührenfreie Papiertonne flächendeckend auf freiwilliger Basis, das heißt ohne Anschlusszwang eingeführt. Im Verbandsgebiet nutzen ca. 80 % der Haushalte diesen Service. Mit der Papiertonne und den Containern an den Wertstoffhöfen werden jährlich ca. 17.000 t Altpapier erfasst und verwertet.
2009 wurden auch die Restmülltonnen auf ein Leihsystem umgestellt, so dass alle drei Gefäßarten für Restmüll, Biomüll und Altpapier ohne Leihgebühr angeboten werden können. Seit März 2020 erfolgt zudem die Zustellung und Abholung der Restmüll-, Biomüll- und Altpapiertonnen zum bzw. vom Grundstück für die Bürgerinnen und Bürger für den ersten Vorgang im Jahr gebührenfrei.
Für jeden weiteren An-/Um-/Abmeldevorgang innerhalb eines Kalenderjahres eines Restmüll-, Papier- oder Biobehältnisses beträgt die Gebühr pro Vorgang: 22,00 €